Meckenbeuren startet in die Fairtrade-Saison


30.03.2022 – Ab kommenden Mittwoch, den 6. April, bietet der Arbeitskreis Fair und Regional wieder seine fair gehandelten Produkte auf dem Wochenmarkt an. Somit beginnt die Marktsaison des Arbeitskreises wieder – mit komplettem Sortiment und mit Kaffeeausschank, der coronabedingt im letzten Jahr nur eingeschränkt möglich war.

Seit inzwischen zwölf Jahren verkaufen die Engagierten aus der Kooperation von Kath. Frauenbund, Evang. Kirchengemeinde und dem Arbeitskreis Fair und Regional Produkte aus aller Welt. Besonders beliebt ist der Meckenbeurer Kaffee, der mit der Geißbock-Skulptur von Ingo Koblischek als Logo geschmückt ist.

Der Wochenmarkt auf dem Kirchplatz bei St. Maria findet jeden Mittwoch von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr statt. Die aktuell gültigen Hygieneregeln sind einzuhalten.

Verschiedene Aktionen 2022 geplant

Bei ihrem ersten Treffen des Jahres im März blickten die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Fair und Regional sowohl auf 2021 zurück als auch auf das anstehende Jahr. Die Sprecherin, Tanja Sommer-Mangold bestätigte, dass man verschiedene Aktionen plane; zum Beispiel zum World Banana Day am 20. April und im Rahmen der Fairen Woche im September. Details würden rechtzeitig über die Gemeindenachrichten und die Gemeindehomepage bekannt gegeben.

Meckenbeuren bleibt Fairtrade-Gemeinde

Das Jahr hatte mit der Rezertifizierung von Meckenbeuren als „Fairtrade-Town“ begonnen, die kurz vor Weihnachten bestätigt worden war. Seit 2010 setzt sich Meckenbeuren als Fairtrade-Kommune für den fairen Handel und nachhaltige Produkte ein. Unterstützt durch die Gemeinde führen vor allem die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Fair und Regional regelmäßig Aktionen durch und sind in den Sommermonaten mit einem Stand auf dem Wochenmarkt vertreten. Im Dezember 2021 wurde der Gemeinde der Titel „Fairtrade-Town“ durch Fairtrade Deutschland e.V. für weitere zwei Jahre verliehen.

Rückblick auf Fairtrade-Town Treffen in Meckenbeuren

Ein weiteres Highlight des letzten Jahres war das Fairtrade-Town Treffen, zu dem die Gemeinde Vertreter*innen und Expert*innen aus der Region im Oktober eingeladen hatte. Im Zentrum der Veranstaltung stand die nachhaltige Ernährung. Die etwa 30 Teilnehmenden erhielten zunächst auf dem Obsthof Deutelmoser eine Einführung in den lokalen Obstanbau inklusive Verköstigung.

Im Anschluss stellte Bürgermeisterin Elisabeth Kugel im Gemeindesaal St. Maria die Ziele der Gemeinde im Bereich Nachhaltigkeit vor. Sie benannte einerseits konkrete Projekte und Maßnahmen, beispielsweise die Umsetzung energetischer Vorgaben bei Neubauten und Sanierungen, die Förderung von Tauschbörsen und insektenfreundlichen Grünflächen sowie die Weiterentwicklung des innerörtlichen Mobilitätskonzepts. Die Bürgermeisterin beleuchtete aber auch die Herausforderungen in der Kommune. Beispielsweise bei der Planung der Radschnellverbindung stünde der längerfristige Nutzen (bessere Anbindung, weniger Autos, bessere Klimabilanz, Gesundheitsförderung) nachvollziehbaren Bedenken der unmittelbar Betroffenen gegenüber. Dies zeige, dass nachhaltige Entwicklungen komplex seien und auch Zeit brauchten, so Kugel. 

Tanja Sommer-Mangold berichtete über die zahlreichen Fairtrade-Aktivitäten in der Gemeinde seit 2010. In den kommenden Jahren wolle man verstärkt junge Menschen für die Mitarbeit gewinnen, die Kooperationen mit anderen Akteuren in der Gemeinde weiter ausbauen sowie Kinder und Jugendliche regelmäßig für fair gehandelte Produkte sensibilisieren.

Karin Wirnsberger, Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen, erläuterte in ihrem Impulsvortrag verschiedene Projekte, die die nachhaltige und bewusste Ernährung in Bildungseinrichtungen zum Ziel haben. Bei der „Fairen Kita“ steht beispielsweise im Fokus, Kindern ein Gerechtigkeitsgefühl sowie einen wertschätzendenden Umgang mit Ressourcen zu vermitteln. Überzeugend stellte sie dar, dass nachhaltige Ernährung eine Haltung sei, die man ausprobieren und trainieren könne. „Unser CO2-Fußabdruck ist zu groß, wir müssen zum Handabdruck kommen“, war ihr Fazit. Jeder könne dazu etwas beitragen.

Zum Ende der Veranstaltung tauschten die Teilnehmenden ihre praktischen Fairtrade-Erfahrungen in den Kommunen aus. „Ein gelungenes Treffen“, resümierte Lisa Heinemann, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit und im Rathaus zuständig für das Thema Fair Trade, die gemeinsam mit dem Arbeitskreis die Veranstaltung vor Ort organisiert hatte. „Jede Kommune hat andere Projekte, Ideen und Akteure, die sich für den fairen Handel stark machen. Es war spannend sich darüber auszutauschen und voneinander zu lernen. So können wir uns weiterentwickeln, mit dem Ziel, das Bewusstsein für fairen Handel und Nachhaltigkeit in der Region zu stärken. Es war uns eine Ehre, so viele interessierte Kolleg*innen und Expert*innen in Meckenbeuren zu begrüßen“, so Heinemann. „Ich bedanke mich bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.“ Neben dem Obsthof Deutelmoser und Tanja Sommer-Mangold gelte der Dank insbesondere Martin Lang, FairHandelsBerater und Eine-Welt-Fachpromotor für Fairen Handel, der die Vorbereitungen wunderbar unterstützt habe.

Meckenbeuren ist eine von über 770 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk umfasst über 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon. Weiter Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne finden Sie unter www.fairtrade-towns.de.

Die Gemeinde Meckenbeuren besitzt seit 2011 diesen Titel und ist damit die 8. Kommune/ Stadt in Baden-Württemberg und die 46. Fairtrade-Town bundesweit.