Vorfreude auf’s 40. Bahnhofsfest: Ein außergewöhnliches Jubiläum unter besonderen Bedingungen


Die Schwäbische Zeitung habe, so die Bürgermeisterin, mit ihrer einseitig negativen Berichterstattung vergangenen Dienstag dem Fest und allen Menschen, die sich dafür seit Monaten engagieren, einen schlechten Dienst erwiesen. Die Veranstalter gingen aber davon aus, dass sich die Meckenbeurer Bürgerinnen und Bürger ihr eigenes Bild machen werden und sich ihr Heimatfest auch in Corona-Zeiten nicht kaputtschreiben lassen.

„Verwaltung und Festkomitee werden die geäußerte Kritik aufnehmen und sich zu gegebener Zeit intensiv mit den Vereinen zusammensetzen und sich mit deren Anliegen auseinandersetzen“, versichert Bürgermeisterin Elisabeth Kugel. „Mir ist aber wichtig zu betonen, dass die Gemeinde selbstverständlich alle interessierten und aktiven Vereine eingeladen hatte, sich an den Planungen zu beteiligen. Ich bitte um Verständnis, dass die Kommunikation in Pandemiezeiten an der einen oder anderen Stelle hätte besser laufen können. Aber auch die Kritiker haben Verantwortung für die Kommunikation und ich bin schon verwundert darüber, dass sich keiner der Vereinsverantwortlichen im Vorfeld direkt an das Rathaus oder an mich persönlich gewandt hat.“

Das Jubiläumsfest einfach ausfallen zu lassen war für Festkomitee und Verwaltung keine Option. Schon 2020 konnte aufgrund der Corona-Situation kein Bahnhofsfest gefeiert werden. Alle waren deshalb motiviert, im Hinblick auf das 40. Bahnhofsfest 2021 trotz anhaltender Pandemielage ein sicheres und attraktives Fest auf die Beine zu stellen. Im Mittelpunkt stand dabei die Besinnung auf den Ursprung und die Bedeutung des Bahnhofsfestes für die Gemeinde Meckenbeuren. Ziel war und ist eine kreative Variante zu entwickeln und diese als Auftakt für die Folgejahre zu begreifen.

Deshalb hat die Gemeindeverwaltung bereits am 17. September 2020 alle interessierten und bisher aktiven Vereine eingeladen, im Hinblick auf das 40. Bahnhofsfest mitzudenken. Die Beteiligung war damals zahlreich.

Aufgrund der starken Pandemiewelle im Herbst/Winter 2020 trat das Thema dann in den Hintergrund und wurde Anfang 2021 wieder aufgegriffen mit der öffentlichen und persönlichen Einladung zur Beteiligung am Festkomitee, das am 11. Februar 2021 zum ersten Mal tagte. Bürgermeisterin Kugel erklärt rückblickend: „Die bunte Besetzung aus Haupt- und Ehrenamtlichen war jederzeit offen für Vereinsvorstände oder -beauftragte. Ich bedaure aber, dass ich nicht stärker darauf gepocht habe, dass sich die Vereine im Festkomitee mit zwei bis drei Sprechern einbringen oder dass versäumt wurde im Mai/Juni nochmal den direkten Austausch mit den Vereinen zu suchen.“

Die Veranstalter haben dann abgewartet, welche Möglichkeiten und Chancen der Corona-Öffnungsprozess für den Sommer bringen würde. Erst Anfang Juli wurde klar, dass es weiterhin für den Speisenverzehr und das Verweilen an Tischen im öffentlichen Raum aufwändige Verordnungen geben wird, die ein Straßenfest wie bisher gewohnt nicht zulassen werden. Diese Informationen wurde per E-Mail am 16. Juli 2021 allen Vereinen mitgeteilt. Dem Festkomitee war wichtig, dass Aufwand und Wirtschaftlichkeit für die Vereine berücksichtigt werden und dass alle Vereine gleichberechtigt behandelt werden.

„Dass das Bahnhofsfest mit dem vielfältigen Engagement der Vereine steht und fällt, ist für mich als Bürgermeisterin unbestritten und war niemals in Frage gestellt. Dass es für dieses Jahr so entschieden werden musste, liegt an den pandemiebedingten Einschränkungen, die uns alle gemeinsam belasten“, betont Bürgermeisterin Kugel. „Die Gemeinde steht aber in der Pflicht, diese zur Sicherheit der Menschen auch umzusetzen.“

Aus Sicht der Bürgermeisterin und vieler Bürgerinnen und Bürger muss sich das Bahnhofsfest in den kommenden Jahren weiterentwickeln. Es gab in der jüngsten Vergangenheit zunehmend Kritik. Die Anzahl der Stände wurde weniger, das Angebot schmaler, die HelferInnen rarer und es wurden immer weniger Personengruppen von dem Heimatfest angesprochen.

Dafür gab es verschiedene Gründe. Dazu gehörten umfangreichere Hygienevorschriften und Auflagen sowie strengere Sperrstunden am Sonntagabend, weil sich AnwohnerInnen über den Lärm beschwerten. Als ungünstig erwies sich auch der Termin mitten in den Sommerferien, der mit dem Urlaub vieler Ehrenamtlicher und Hauptamtlicher kollidiert sowie die Lautstärke und Auswahl der Musik, die die ältere Generation nur noch teilweise ansprach.

Nach Ansicht der Bürgermeisterin hängt der zukünftige Erfolg des Bahnhofsfestes unter anderem davon ab, wie gut es gelingen wird mit einem modifizierten Programm und Angebot wieder alle Generationen anzusprechen. Dies umfasst neben guter Bewirtung auch eine vielfältige Unterhaltung sowie einen höheren Erlebniswert durch Mitmachaktionen und Präsentationen für alle BesucherInnen und Mitwirkenden.

Hier sind die Vereine gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung gefordert: „Die Besinnung darauf, dass das Bahnhofsfest eine Visitenkarte von Meckenbeuren ist und unsere Gemeinschaft erlebbar macht, sollte uns motivieren ab dem kommenden Jahr 2022 unter hoffentlich wieder normalen Bedingungen ein Feuerwerk an kleinen und großen Highlights zu zünden“, so Elisabeth Kugel. So wird das Bahnhoffest in Meckenbeuren wieder ein Erlebnis für alle Einheimischen und Gäste aus nah und fern und wird Strahlkraft in die Region haben.

Für 2021 hat sich das Festkomitee mit großem Engagement dafür eingesetzt, ein Jubiläums-Programm unter besonderen Umständen zu organisieren. Es lädt ein am ökumenischen Gottesdienst ab 10 Uhr auf der evangelischen Kirchwiese teilzunehmen und ab 11 Uhr die verschiedenen Bahnhofsfeststationen zu besuchen.  Der Jubiläums-Film zum 40. Bahnhofsfest wird stündlich ab 11:30 Uhr im Kultur am Gleis 1 zu sehen sein und ist ab 18 Uhr online über die Homepage www.meckenbeuren.de einsehbar. Am Vorabend wird für geladene Gäste ein Festakt im Kulturschuppen stattfinden.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen Ihnen gute Begegnungen und interessante Eindrücke beim 40. Bahnhofsfest 2021. An vier Bahnhofsfeststationen gibt es einen Getränkeverkauf, dessen Erlös der Jugendarbeit der Schul-Fördervereine, der Kirchen und der Feuerwehr zu Gute kommt. Fürs leibliche Wohl sorgen zusätzlich dieses Jahr die Gastwirte im Ortskern.