Volkstrauertag 2021: Bürgermeisterin ruft zu Solidarität, Toleranz und Menschlichkeit auf


In ihrer Rede am Ende des Gottesdienstes hob Bürgermeisterin Elisabeth Kugel hervor, wie wichtig der Volkstrauertag ist, der „seit 1922 jahrzehntealte Tradition für das Totengedenken [ist] und […] wie kein anderer Gedenktag im Jahreslauf die Gestaltung der Zukunft und das friedvolle Zusammenleben aller Menschen [thematisiert]“. Sie gedachte den Soldaten, Verfolgten, Minderheiten, Widerständigen und den vielen Opfern weltweit, die verfolgt wurden oder für Freiheit und Ideale kämpften, und deshalb ihr Leben und ihre Gesundheit lassen mussten. Im Anschluss ging Bürgermeisterin Kugel auf aktuelle politische Themen, wie militärische Aus- und Aufrüstung, die Flüchtlingsströme aus Kriegs- und Krisengebieten, Klimaflüchtlinge und die gesellschaftlichen Spannungen in der Corona-Krise ein. Sie warb für eine Corona-Impfung: „Viele Ängste oder Bedenken davor können durch eine intensive Beratung und Recherche aufgelöst werden. An dieser Stelle lediglich aus Trotz oder Gleichgültigkeit nicht zu handeln, wäre grob fahrlässig für die Gemeinschaft.“ Die Bürgermeisterin appellierte aber auch an alle Bürgerinnen und Bürger, sich unabhängig von den verschiedenen Haltungen mit Respekt, Verständnis und Toleranz zu begegnen, da gerade die Unterschiedlichkeit der Menschen Potenzial für die Gesellschaft biete. Am Ende bedankte sie sich bei den vielen Menschen in der Gemeinde, die durch Engagement in Vereinen, in sozialen Berufen und in der Familie zur Menschlichkeit in der Gesellschaft beitrügen.

Ein besonderer Dank galt Pfarrer Josef Scherer, den Soldatenkameradschaften und dem Musikverein Kehlen für die Mitgestaltung des Volkstrauertags.

Die anschließende Prozession zum neuen Friedhof in Kehlen fand coronabedingt im kleineren Rahmen statt. Drei Abordnungen der Soldatenkameradschaften beteiligten sich ebenso wie der Musikverein Kehlen, der das Zeremoniell am Ehrendenkmal im Eingangsbereich des Friedhofs musikalisch feierlich umrahmte. Nach einem Fürbittgebet und Antreten samt Kranzniederlegung durch den Vorstand der Soldatenkameradschaft Kehlen, Josef Sonntag, und durch die Bürgermeisterin wurde die Nationalhymne gespielt und das Lied „Alte Kameraden“ mit drei Böllerschüssen begleitet. Im Anschluss ließen die Teilnehmenden ins Vereinsheim des SV Kehlen den diesjährigen Volkstrauertag ausklingen, der als sehr wertvoll und aussagekräftig in Erinnerung bleiben wird. 

Seit 2017 wird der Volkstrauertag gemeinsam in einem Ortsteil gefeiert. Nächstes Jahr wird Brochenzell zu dem Gedenken einladen. 

Die Rede der Bürgermeisterin finden Sie hier